Nach und nach lässt der Kran riesige Bauteile durch die Luft schweben und in den Anbau hineinsinken – die nächste bauliche Erweiterung der Diesel Technic AG in Kirchdorf ist in vollem Gange. Für Uwe Geppert und Peter Hain sind die Themen Erweiterung und Wachstum nichts Neues. Das haben die beiden Mitarbeiter schon oft erlebt: Als Uwe Geppert und Peter Hain angefangen haben, bestand Diesel Technic lediglich aus einer Halle – 25 Jahre ist das jetzt her.
Am 2. Januar vor 25 Jahren hatten die beiden ihren ersten Arbeitstag. „Wir sind sozusagen zusammen groß geworden“, sagt Uwe Geppert, Gruppenleiter Produktmanagement, scherzend zu seinem langjährigen Kollegen Peter Hain, Abteilungsleiter Vertrieb Europa. Man könnte fast meinen, Uwe Geppert hat damit nicht nur Peter Hain und sich gemeint, sondern auch das Unternehmen selbst. Klein und überschaubar war 1993 noch alles: Arbeitsumfeld, Mitarbeiterstamm, Artikelanzahl sind nur einige Aspekte. An seinen ersten Arbeitstag hat Peter Hain noch konkrete Erinnerungen: „Ich weiß noch, dass mich eine Kollegin an die Hand genommen hat und mir die ersten Schritte am PC gezeigt hat.“ Damals war der gelernte Rechtsanwalt- und Notargehilfe noch in der Versandlogistik tätig. „Meine Hauptaufgabe war es, Rechnungen zu schreiben, Zolldokumente und Versandpapiere zu erstellen“, erinnert sich der zweifache Vater, der im Januar nicht nur Berufsjubiläum feierte, sondern auch 50 Jahre alt geworden ist.
Etwa 40 Mitarbeiter beschäftigte die Diesel Technic AG damals – darunter natürlich auch Uwe Geppert. „Ich habe keine kaufmännische Ausbildung. Trotzdem hat es geklappt: Horst Lieberwirth hat jemanden mit technischem Background gesucht und mich als Sachbearbeiter im Einkauf eingestellt“, erzählt der gelernte Kfz-Mechaniker. Uwe Geppert hat den Unternehmensgründer offenbar von sich überzeugt. „Das Kaufmännische habe ich dann nach und nach hier gelernt“, sagt der 55-jährige zweifache Vater. Etliche Erweiterungen hat er schon mitgemacht. „Man hat immer ein Wachstum gesehen“, schildert er.
Auch in der eigenen beruflichen Karriere gab es viele Veränderungen: Startete Geppert diese 1993 bei Diesel Technic noch als Sachbearbeiter im Einkauf, stieg er später zum Product Manager, noch später zum Senior Product Manager auf. Inzwischen ist er Gruppenleiter. Für Peter Hain stand zunächst der Wechsel von der Versandlogistik in den Vertrieb im Jahr 2000 an, wo er sich auf die Auftragsbearbeitung konzentrierte. 2002 wurde er schließlich Sales Manager, bevor er zum Team- und sogar zum Abteilungsleiter des Europa-Vertriebs aufstieg.
25 Jahre beim selben Unternehmen – das ist heutzutage nicht mehr üblich. Für Uwe Geppert und Peter Hain ist es dennoch erstrebenswert. „Es bringt Sicherheit. Ich habe mein Haus in Sulingen gebaut, ich fühle mich hier pudelwohl“, sagt Peter Hain. Uwe Geppert rät jungen Menschen, die Chance verschiedener Praktika für die Berufsorientierung zu nutzen. „Man muss auf jeden Fall offen für Neues sein, sich weiterentwickeln, Interesse zeigen. Man muss mit der Zeit gehen“, empfiehlt Peter Hain.
Peter Hain und Uwe Geppert eint, dass sie seit 25 Jahren für Diesel Technic arbeiten. Was ihre privaten Leidenschaften angeht, unterscheiden sie sich aber. Peter Hain ist nicht nur ein bekennender Dänemarkfan, sondern bezeichnet sich selbst als fußballverrückt. „Ich lebe Fußball“, schwärmt der 50-Jährige, der selbst noch als Spieler und Schiedsrichter aktiv und darüber hinaus Anhänger des FC Bayern München ist. Diese Leidenschaft schlug sich auch in seinem Traumberuf im Kindesalter nieder: „Ich wollte gerne Sportreporter werden. Das ist die einzige andere Tätigkeit, die mich bis heute reizt!“ Uwe Geppert erlernte seinen Traumberuf sogar – als Kind wollte er nämlich tatsächlich Kfz-Mechaniker werden. Und passend dazu hat er bis heute ein außergewöhnliches Hobby: Der leidenschaftliche Bastler hegt und pflegt eine kleine Toyota-Sammlung.
Während beide davon erzählen, sich vorgenommen zu haben, ihre Karriere bei Diesel Technic bis zur Rente fortzusetzen, lässt gut 100 Meter weiter der Kran ein weiteres großes und schweres Teil in den Erweiterungsbau sinken. Womöglich ist dies nicht die letzte große Veränderung, die die beiden Jubilare bei dem Unternehmen miterleben.